Es gibt in Paraguay viele Hundekrankheiten, die meist noch einen schwereren Verlauf haben als in Europa (Bsp. Räude). Um dies zu verdeutlichen & die aufwendige Arbeit der Helfer aufzuzeigen (bei den vielen Hunden & der spartanischen Umgebung) hier einige näher erläutert:

Die Sarcoptes-Räude des Hundes ist eine hochansteckende parasitäre Hauterkrankung, die durch die RäudemilbeSarcoptes scabiei var. canis hervorgerufen wird. Sie ist durch gerötete Papeln, bei schwerem Verlauf durch krustöse Hautveränderungen gekennzeichnet. Die Bekämpfung erfolgt durch milbenabtötende Mittel ( Akarizide ). Die Erkrankung ist auch für den Menschen ansteckend, allerdings findet beim Menschen als Fehlwirt keine Vermehrung der Milben statt, so dass die Krankheit ohne ständige Neuinfektion binnen zwei Wochen auch ohne Behandlung abheilt.

Die zu den Grabmilben gehörende Sarcoptes-Milbe des Hundes ist ein vor allem bei Hunden vorkommender Parasit mit relativ hoher Wirtsspezifität. Der gesamte Entwicklungszyklus der Milbe findet auf beziehungsweise in der Haut des Hundes statt. Weibliche Grabmilben graben sich mit ihren Mundwerkzeugen in die Haut ein und ernähren sich von Keratin und Gewebsflüssigkeit. Sie legen während ihres Lebens Eier in die von ihnen angelegten Bohrgänge.

Aus den Eiern schlüpfen nach 3 bis 5 Tagen die Larven. Sie tragen nur drei Beinpaare und leben hauptsächlich in den Bohrgängen. Die Larven häuten sich in eigenen Hautnischen zu Nymphen. Diese häuten sich zu den adulten Grabmilben. Die Übertragung erfolgt jahreszeitunabhängig meist durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren. Die Sarcoptes-Räude ist hochansteckend. Es ist jedoch auch eine Übertragung aus der Umgebung möglich. Die Grabmilbe kann unter für sie günstigen Bedingungen (10–15 °C) in Hautresten bis zu drei Wochen überleben, bei Zimmertemperatur drei bis sechs Tage.

Die Sarcoptes-Räude zeigt sich zunächst in Form von geröteten kleinen Papeln, eventuell auch Pusteln. Sie treten vor allem an den Außenseiten und Rändern der Ohrmuscheln, um die Augen sowie an Ellenbogen, Sprunggelenken und Bauch auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer starken Hautrötung (Erythema) und infolge des starken Juckreizes zu selbstzugefügten Hautverletzungen durch exzessives Kratzen, manchmal auch Beißen in die juckenden Hautbereiche, sowie zu Haarausfall (Alopezie), Schuppung, Krusten und übermäßiger Verhornung (Hyperkeratose). Häufig sind die Außenseiten der Gliedmaßen und die Ränder der Ohrmuschel betroffen.
Eine eitrige Entzündung der Haut ist die Folge. Es wird angenommen, dass das klinische Bild weniger auf die Schadwirkung der Milben, sondern auf allergische Reaktionen zurückzuführen ist.
Zur Bekämpfung eignen sich Waschbehandlungen mit Amitraz („Ectodex“, „Scabatox“), die Injektion von Ivermectin (cave MDR1-Defekt) oder Spot-ons mit Fipronil, Selamectin, Moxidectin, Pyriprol oder Flumethrin. Zugelassen sind in Deutschland zur Behandlung der Sarcoptes-Räude bei Hunden nur Selamectin (Handelsname Stronghold) und Moxidectin (Handelsname Advocate). In einer neuen Studie erwies sich auch Fluralaner als hochwirksam, das in Tablettenform oder als Spot-on verabreicht werden kann. Dabei müssen alle Hunde, die mit dem betroffenen Tier Kontakt hatten, ebenfalls behandelt werden. Zu Beginn der Behandlung kann für mehrere Tage ein Glucocorticoid verabreicht werden, um den Juckreiz zu mildern.
Es empfiehlt sich, dicke Krusten mechanisch zu entfernen, da diese mit vielen Milben besiedelt sind. Auch Pflegegegenstände und Liegeplätze müssen gereinigt und mit milbentötenden Mitteln behandelt werden, da die Milben dort bis zu drei Wochen überleben können.
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